Mythen, Sagen und Magie – Heute: Das Gänseblümchen
Das Gänseblümchen gehört zu den ersten Blumen im Frühling und blüht fast das ganze Jahr hindurch.
Deswegen nannten es die Lateiner „bellis perennis“ („ausdauernde Schönheit“).
Doch es hat noch viele andere Namen: Angerbleamerl, Augenblümchen, Himmelsblume, Maiblume, Marienblümchen, Mondscheinblume, Morgenblume, Osterblume, Regenblume, Sommerröschen, Sonnenblümchen und Tausendschön.
Was hat dieses Blümchen mit Mythen oder Magie zu tun?
Schon die Entstehung des Gänseblümchens ist Sagenumwoben. Nach einer Legende sollen sie aus den Tränen der schönen Helena entstanden sein. Es wird auch von den Tränen Marias gesprochen, die sie auf der Flucht nach Ägypten geweint haben soll. Die rosane Färbung soll zusätzlich an das Blut von Jesus erinnern.
Bei den alten Germanen war die Blume ein Symbol für Neubeginn und Fruchtbarkeit und sie war der Göttin Freya geweiht.
Im Norden wurde es – nach einem Sonnengott – „Baldurs Auge“ genannt. Wahrscheinlich, weil der Stempel (die Mitte) an die Sonne erinnert.
Auch der Göttin Ostara (Botin für Frühling und Fruchtbarkeit) war sie geweiht.
„Anwendungsmöglichkeiten“
Die ersten drei Gänseblümchen im Frühjahr sollen eine besondere Heilkraft haben. Wenn man sie isst, soll man die nächsten 12 Jahre fieberfrei bleiben. Selbst Augenbeschwerden und Zahnschmerzen sollen dadurch fernbleiben.
Und ihm werden noch mehr Kräfte nachgesagt:
Wenn man ein Gänseblümchen mit dem Mund pflückt und verschluckt, soll es Magenbeschwerden heilen. (Auch wenn es danach klingt, als wenn es sie dadurch auslöst)
Und wenn man sie zu Johannis (23. Juni) zwischen 12 und 1 Uhr pflückt, soll man sie in ein Papier legen, trocknen und mit sich nehmen, wenn man etwas Wichtiges vorhat. Denn so geht nichts mehr schief.
Und das Blümchen wurde auch als Orakel genutzt. So wie bei dem Spiel „Er liebt mich, er liebt mich nicht..“.
Gänseblümchen in der Küche
Unabhängig von der eventuell magischen Bedeutung, ist das Gänseblümchen übrigens essbar und schmeckt sehr gut im Salat oder im Kräutertee.
Gesund ist das Blümchen auch. Bereits Plinius der Ältere oder Nikolaus Frauenlob verkündeten, dass es gegen Husten, schuppige Haut, Verdauungsprobleme, Knochenbrüche oder Verrenkungen helfen könne. Hieronymus Brunschwig schwor auf die wundheilende Wirkung der kleinen Pflanze.
Das konnte sogar in der neueren Forschung teilweise bestätigt werden, weil das Gänseblümchen eine antimikrobielle Wirkung haben soll.
Quellen:
Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch & Felix Grünberger