Mythen, Sagen und Magie – Heute: Die Banshee

Heute geht es um die #Banshee. Zuerst muss ich mich berichtigen, denn mit einem Quälgeist haben wir es hier nicht zu tun.

Übersetzt heißt Banshee (eigentlich Bean sídhe oder alt irisch ben side) so etwas wie Feenfrau oder Frau des Feen-Mundes (Woman of the fairy mouth).

Die Banshee stammt ursprünglich aus der irischen #Folklore. Generell ist sie eine weibliche Erscheinung, die schreit, schluchzt und klagt (teilweise soll sie sogar hysterisch lachen). Damit kündigt sie den #Tod eines Familienmitglieds an. An anderer Stelle wird sie als #Geist einer ermordeten Frau oder einer im Kindbett gestorbenen Mutter beschrieben. Also eine Frau, die selbst nicht die Möglichkeit hatte, sich von ihrer Familie zu verabschieden und es nun anderen ermöglichen will.

Wichtig: Die Banshee verursacht nicht den Tod. Sie warnt nur davor und bietet den Familien so die Möglichkeit, sich von geliebten Menschen zu verabschieden.

Es gibt verschiedene Mythen, nach denen eine Banshee nur die ursprünglichen Familien Irlands bewacht – also Familien deren Nachnamen mit O‘ oder Mac‘ beginnen. (Davon soll es ein paar Ausnahmen gegeben haben, wie die Familie der Geraldines und die Rossmores) An anderen Stellen heißt es sogar, dass jede dieser Familien ihre eigene Banshee hat.

In Wales hingegen gibt es dagegen die gwrach y Rhibyn (“Hexe von Rhibyn”), die nur Waliser Familien besucht.

Wie sieht eine Banshee aus?

Sie soll in folgenden Versionen erscheinen:

  • Frau mit weißen, strähnigen Haare, roten Augen vom ständigen Weinen, mit einem grauen Umhang über einem grünen Kleid
  • Frau mit langen silbernen Haaren und silbernem Kleid
  • eine rothaarige Frau mit weißem Kleid und grässlichem Gesicht
  • süß singende Jungfrau
  • alte, klagende Frau mit langen Fingernägeln und verrottenden Zähnen
  • alte Frau mit schwarzen Kleiden, die nachts versteckt unter Bäumen hockt und einen Schleier vor dem Gesicht trägt.
  • hübsche Frau mit Schleier
  • halbnackte, kopflose Frau mit eine Schüssel Blut in den Händen

Es heißt, wenn eine Banshee entdeckt wird, löst sie sich in Rauch auf und man hört das Geräusch flatternder Flügel.

Woher stammt der Mythos?

Gesellschaftlich: Abstammen soll der #Mythos von einer alten, irischen Tradition, dem #Keening. Es stammt von dem gälischen Wort caoineadh und bedeutet weinen oder wehklagen. Hier schreien, klagen und singen Frauen ihre Trauer und ihren Schmerz heraus. Es ist eine Form der #Totenwache.

Diese Wehklage wird kaum noch praktiziert und ist in den vergangenen Hundert Jahren langsam ausgestorben. Die Gründe dafür sollen einerseits die Kirche sein, die diese Tradition als heidnisch eingestuft haben soll und andererseits der Fortschritt und die Industrialisierung, die diesem Totengesang ein Ende bereitet haben sollen.

Historisch: Während wikipedia erklärt, dass die Banshee 1380 in den Schriften von Cathreim Thoirdhealbhaigh (Triumphs of Torlough) von Sean mac Craith erwähnt wird. Geben andere Quellen an, dass Historiker schon im 8 Jh. Berichte über Banshee entdeckt hätten. Sie sollen auch von den Keenern abstammen, die Alkohol als Bezahlung annahmen und so als Sünder abgestempelt wurden. So sollen die lamentierenden Frauen verflucht worden sein und wurden zu Banshee.

Was zum Teufel ist nun eine Banshee?

Ob sie nun eine Fee, ein Geist, eine verfluchte Keenerin ist, ist nicht klar. Das haben solche Mythen nun mal an sich. Je älter sie sind desto unterschiedlicher können die Legenden sein. So kommt es zu so unterschiedlichen Erscheinungsformen: Alt, jung, grässlich, schön, verschleiert. Singt sie traurig oder kreischt sie wütend? Alles scheint möglich.

Fakt ist: Es sind Wesen in Frauengestalt, die den Tod eines Familienmitglieds ankündigen.

Die Banshee in Romanen

An sich ist diese Figur ziemlich unterrepräsentiert in Romanen. Abgesehen von der Buchreihe „Banshee Livie“ von Miriam Rademacher, die sich seit 2017 fortsetzt. (Das sechste Buch ist im April 2021 erschienen.)

Hier geht es um die Familie Harrowmore, die als persönliche Schutzgeister eine Banshee und einen Todesboten haben. Ein großes Glück, denn die Familie bringt sich immer wieder in Gefahr. Hier ist der Schrei der Banshee nicht unbedingt ein Todesomen, sondern ermöglicht es den Familienmitgliedern ihre Verwandten zu retten.

Das besondere an der Banshee hier? Livie starb an einem verfluchten Ort und ist so zur Banshee geworden. Und sie kann sich den Lebenden entweder sichtbar machen oder sie nur ihren Schrei hören lassen.

Weitere Romane mit Banshee:

Euer Buch fehlt? Schreibt den Titel hier in die Kommentare und ich füge es zur Liste hinzu.

Quellen:

https://en.wikipedia.org/wiki/Banshee

https://www.celtic-weddingrings.com/celtic-mythology/legend-of-the-banshee

https://youtu.be/wxUjwqZYMCY

https://youtu.be/EqM5cLL4R28

https://www.britannica.com/topic/banshee

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