Wie findet man die Balance zwischen Familie, Schwangerschaft und dem Traum, Autorin zu werden? Keine Ahnung. Aber ich versuche es trotzdem.
All work and no play makes Hanna a dull girl
Warum wird einem so kurz vor dem Ziel eigentlich die Luft so knapp? Acht Monate habe ich an meiner Rohversion für mein Debüt geschrieben. Habe in der Zeit viel gelernt und wir haben mit dem Zeilenschlinger-Podcast erste Erfolge erzielt. Dann habe ich die erste Überarbeitung durch und konnte noch voll in meinem persönlichen Zeitplan den Romanentwurf an die Testleser schicken. Eigentlich bin ich ziemlich zufrieden mit meiner Leistung.
Aber gerade jetzt spüre ich, wie ich falle. Bis zur Geburt des 2. Kindes sind es nur noch wenige Wochen und ich habe kaum noch Motivation und Elan. Vielleicht ist es auch die Erschöpfung nach der monatelangen Arbeit oder ein verfrühter Fall von Herbstmüdigkeit. Ich weiß nur, ich bin gerade von einer Lethargie umgeben, die ziemlich unschön ist.
Zwischendurch habe ich jetzt auch einfach das Gefühl, alles hinschmeißen zu wollen. Warum mache ich einen Podcast? Warum schreibe ich? Warum will ich immer mehr? Sollte ich mich nicht in Ruhe auf die Geburt vorbereiten, mich um meine Familie kümmern und die Schwangerschaft genießen. Schließlich kommt diese Zeit nie wieder.
Eine Pause vom Traum?
Jein. Ich weiß, dass ich nur die Balance finden muss. Das kommt einem leicht über die Lippen und ist in der Umsetzung sehr schwer. Vor allem weil es bei mir derzeit nur zwei Gefühlsregungen gibt: Ungeheuerliche Motivation und Tatendrang und schon im nächsten Moment, verzweifeltes Nichtstun.
Ich will und ich werde meine Träume nicht auf Eis legen. Ich werde mein Buch veröffentlichen – auf die ein oder andere Art. Und es wird auch nicht das letzte sein. Denn ich werde Autorin und ich werde alles dafür geben, mit meinem Traum auch Geld zu verdienen.
Buch schreiben: „Ein Marathon und kein Sprint“
Aber: Ich werde es nicht schaffen, das alles in den verbleibenden Wochen bis zur Geburt umzusetzen. Es gibt auch ein (Arbeits-)Leben danach. Selbst wenn ich größten Respekt vor dieser neuen Aufgabe mit zwei kleinen Kindern habe. Die neue Routine wird sich einstellen. Wenn auch nicht von heute auf Morgen. Also wenn das Schreiben eines Buches ein Marathon ist, dann ist der Weg zum Autorenberuf ein „Iron Man Lauf“. Das schafft man nur mit dem richtigen Training, dem Durchhaltevermögen und der richtigen Einstellung.