Mythen, Sagen und Magie – Heute: Der Traumfänger

Seit wann gibt es Traumfänger?

Der Traumfänger erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Doch kaum jemand weiß, dass diese Dekoration eine bedeutende Geschichte hat. Denn dieses Kultobjekt ist bei den nordamerikanischen Ureinwohnern – den Ojibwe – entstanden, um Kinder vor schlechten Träumen zu bewahren.

In dieser Kultur wurde der Traumfänger asabikeshiinh genannt, das so viel wie Spinne bedeutet oder bawaajige nagwaagan (Traumfalle).

Laut Wikipedia wurde der Traumfänger „erst während der Pan-Indianer-Bewegung in den 1960er und 1970er Jahren von anderen indigenen Völkern Nordamerikas übernommen.“

Traumfänger: Warum?

Der Traumfänger soll im wahrsten Sinne des Wortes schlechte Träume und böse Geister in seinem Netz fangen. Gleich einem Spinnennetz, das auch alles fängt, was hindurchfliegen will.

Die Morgensonne soll dann diese negativen Träume neutralisieren bzw. verbrennen.

Die guten Träume können durch die Mitte schlüpfen.

Bewegt sie der Traumfänger nachts, geht man davon aus, dass ein guter Traum hindurchgeflogen ist.

Was für eine Bedeutung hat der Traumfänger?

Der Kreis symbolisiert den Kreis des Lebens und den Verlauf der Sonne. Seine Bedeutung ist unweigerlich mit der Spinnenfrau verknüpft. Bei den amerikanischen Ureinwohnern galt sie als die Schöpferin der Sonne. Sie gilt als die „Weberin“, die den Lebensfaden spannt.

Der Mensch ist mit einem seidenen Faden an seinem Scheitel mit der Spinnenfrau verbunden. Die Spinnenfrau ist das Symbol des Universums, ist die Erdmutter und ist Göttin.

Diese Legenden ranken sich um den Traumfänger

Obwohl sie der Ojibwe-Kultur zugesprochen wurden, ranken sich verschiedene Legenden um die Traumfänger.

Ein Beispiel gibt es hier:

Der Legende nach gab es eine alte Frau des Stammes der Ojibwa-Indianer, die sehr traurig war, da ihre kleine Tochter nachts von bösen Albträumen heimgesucht wurde. So ging die verzweifelte Frau zur Spinnenfrau – eine Gottheit der Indianer und bat um Rat. Daraufhin sprach die Spinnenfrau: „Nimm einen Zweig der Weide am Fluss und biege ihn zu einem heiligen Kreis. Benutze dazu eine Schnur, die auf heiligen Kräutern getrocknet wurde. Während du die Knoten in den Kreis knüpfst, sprich die heiligen Worte und webe nur schöne und liebevolle Gedanken in das Netz. Lasse aber eine Öffnung in der Mitte des Netzes, damit nur gute Dinge hindurch gelangen können. Hänge zusätzlich heilige Federn an den Weidenring, damit nur die Träume der guten Geister den Weg durch Öffnung in der Mitte finden. Die bösen Geister bleiben im Netz hängen und werden im Morgenlicht verenden.“

Weitere Legenden findest Du hier.

Das muss man beim Traumfänger beachten

Wo muss man Traumfänger aufhängen?

Die Ureinwohner hängten den Traumfänger in die Nähe ihrer Schlafstätte: Also über ihr Bett oder unter die Öffnung des Tipis.

Wie stellt man einen Traumfänger her?

Traumfänger im Sonnenlicht

Es gibt unzählige Anleitungen in Büchern oder im Internet, wie man einen Traumfänger traditionell oder besonders schick herstellt. Dabei sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Er kann groß und fein geknüpft als Boho-Dekoration genutzt oder auch gemeinsam mit Kindern gebastelt werden.

Wer es sich einfacher machen möchte, dem wird oft der Tipp gegeben, dass man auch ein Häkeldeckchen in den Kreis spannen kann.

Wer sie nicht nur als Dekoration nutzen möchte, sondern an die Legenden und die Magie der Traumfänger glaubt, sollte in der Mitte ein Loch lassen, damit die guten Träume hindurchschlüpfend können. Außerdem sollte man beim Knüpfen positive Gedanken hineinweben.

Welches Holz?

Einen Traumfänger stellt man aus einer Weidenrute (umwickelt mit Salbeiblättern), die zu einem Kreis geformt und zusammengebunden wird. Dies hält jedoch nicht lang. Das wird Holz spröde und bricht. (Und die Blätter zerbröseln.) Das soll die Vergänglichkeit der Kindheit symbolisieren.

Es gibt jedoch auch vorgefertigte Ringe aus Holz oder Metall, die nicht so schnell kaputtgehen.

Welche Schnur?

Traditionell wurden hier eine Darmschnur oder Sehnen verwendet. Man kann andere Materialien nutzen.

Genau an acht Stellen soll der Faden an den Weidenring gebunden werden. Dies soll an die acht Beine einer Spinne erinnern.

Welche Federn?

Ein Traumfänger sollte mit heiligen oder persönlichen Gegenständen geschmückt werden. Geläufig waren Leder, Perlen, Federn oder Pferdehaar. Moderne Interpretationen sind möglich.

Die Federn sollen außerdem den „Atem des großen Geistes“ symbolisieren.

Jedes Mal, wenn der Wind durch den Traumfänger bläst und sich die Federn bewegen, zeigt das, wie wichtig die Luft für unser Leben ist.

Unterschiedliche Federn haben unterschiedliche Bedeutungen:

  • Eulenfeder stehen für Weiblichkeit und Weisheit
  • Adlerfedern für Männlichkeit und Mut

Traumfänger im Roman

Seit Jahrzehnten regt er auch unsere Fantasie an und so gibt es viele Bücher, die ihm eine zentrale Rolle widmen. Die folgende Liste beschränkt sich nur auf Bücher mit dem Wort im Titel. Die Liste könnte ewig weitergeführt werden.

Dein Buch fehlt? Dann schreib es in die Kommentare und ich nehme es in die Liste auf!

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Traumfänger

https://www.traumfaenger-shop.de/Bedeutung-des-traumfaenger.htm

https://www.ecowoman.de/freizeit/basteln/traumfaenger-basteln-anleitung-boho-hippie-traumfaenger-selber-machen-5338

https://www.anjasshop.ch/content/9-traumfaenger-legenden

https://www.schafsnase.com/2018/08/07/die-spinnenfrau/

https://www.schlaf-raum.de/traumfaenger-herkunft-wirkung-und-diy-anleitung/

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